2017 März 10 Freitag - Honduras, Insel Roatán
Wir legen am Kai der vorgelagerten Insel Roatan an. Ein paar bunte Kononialhäuser, die extra für die Touristen herausgeputzt wurden, begrüßen uns. Die Bootsfahrt war eher lächerlich. Ein Schiffsfrack war das Highlight. Ein Foto und gut. Der Besuch beim Garifuna- Tribe war ähnlich. Diese Befölkerungsgruppe hat ihre Wurzeln in Afrika und ist von der Insel St. Vincent nach Honduras übergesiedelt. Davor haben sie sich noch gegen ihre Sklavenhalter auf der Insel gewehrt. Die Kriegslist bestand in dem Verkleiden der Männer als Frauen. Frauen verhaut man nicht, wenn sie etwas dagegen haben. Also hatte die trickreichen Garifuna einen Vorteil. Diese Story wurde mit Gesang, Trommeln und Tanz dargestellt. Dann noch eine kleine Maniok- Fladen- Kochshow, rein in den Bus und zurück aus der ziemlich ärmlichen Häuseransammlung auf den Luxusdampfer. Am Nachmittag gings dann noch auf eine Regenwaldwanderung. Und es hat auch geregnet ;) Der Guide erzählte uns von den verschiedenen Kalendern der Mayas, die auch in Honduras lebten. Repliken der steinernen Zeitmesser waren auf einem Pfad im Naturpark verteilt. Es gab natürlich auch noch Infos zu den Pflanzen und Tieren. Insgesamt eine gute Tour. Aber nun noch ein paar Worte zu diesem Kontrast zwischen den Leben der Menschen hier und dem der Kreuzfahrer. Dass wir als Bewohner der westlichen Welt mehr materiellen Wohlstand haben, finde ich nicht schlimm. Es ist ok. Was nicht ok ist, dass wir - ich rede jetzt nur von dem Kreuzfahrtangebot, dass ich zur Zeit versuche zu genießen - unsere Tradition der Bildungsreise al la Goethe, Humboldt etc. scheinbar nicht mehr vermissen. Alle finden es hier so toll. Wir sind in der Karibik. Verschiedene Länder mit doch unterscheidbaren Kulturen. Da passt es ganz super, wenn man am Abend dann immer Helene Fischer spielt und als Tanzkurs Discofox anbietet. Ach ja…. Bingo habe ich ganz vergessen. Und die super Schlagermusicals. Die als Lokalcolorid engagierte dominikanische Band spielt dann meist, weil vom Management gewünscht, unaufgeregte Pop-Lounge-Songs mit Latin- Geschmack auf dem Oberdeck an der Bar. Scheinbar vermissen die meisten hier aber nix. Und ich bin nicht auf einem US- Party- Schiff. Es sind hier 98% Deutsche. Oje. Oje.
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